The Drop – Bargeld
Story:
Im Zentrum der Story steht der einsame Barkeeper Bob Saginowski (Tom
Hardy). Er arbeitet in einer Brooklyner Kneipe, die von seinem Cousin
Marv (James Gandolfini) geführt wird und die von lokalen Gangstern als
"money drop", eine Art Gelddepot, benutzt wird. Dort geht eines Tages
ein Raubzug schief und Bob steht plötzlich im Fokus von Ermittlungen,
die weit in die Vergangenheit des Viertels zurückreichen, wo Freunde,
Familie und Feinde seit jeher zusammenarbeiten, um ein Auskommen zu
haben - und dafür bereit sind, fast jeden Preis zu zahlen.
“The Drop – Bargeld” ist einer
dieser Filme, die unauffällig erscheinen, die man zunächst gar nicht auf dem
Schirm hat und mit denen man bei dem Titel auch nicht viel anfangen kann. Dann
erfährt man einige Dinge mehr und der Film beginnt von Mal zu Mal interessanter
zu werden. Dann wollen wir mal damit beginnen, den Film zum Must see werden zu
lassen.
Zunächst: Es handelt sich bei diesem
Film um ein Krimi Drama; nur als Nebeninfo: Regie führte der belgischen
Regisseur Michaël R. Roskam. In den Hauptrollen sind Tom Hardy („The Dark
Knight rises“), Noomi Rapace („Sherlock Holmes – Spiel der Schatten“), James
Gandolfini („Die Sopranos“; hier in seiner letzten Rolle), Matthias Schoenaerts
und John Ortiz zu sehen. Die wichtigste Information ist aber: Das Drehbuch zu
diesem Film wurde von Dennis Lehane verfasst, der seine eigene Kurzgeschichte
Animal Rescue als Vorlage nahm. Ok, so weit so unspektakulär, aber hellhörig
wird man spätestens bei der Info, dass selbiger Lehane die Romanvorlagen zu den
Filmen „Mystic River“ (2003), „Gone Baby Gone“ (2007) und „Shutter Island“
(2010) verfasste.
Wow, 3 Hammerfilme, da kann „The
Drop – Bargeld“ eigentlich nur ein Volltreffer sein. Nun ja, die volle
Punktzahl erhält er nicht gerade, wobei nicht viel dazu gefehlt hätte.
Erfreulicherweise gibt es auch wie bei den 3 weiteren Verfilmungen jede Menge
überraschende Wendungen, einen enormen Spannungsaufbau und unabhängig davon
wirklich herausragende Schauspieler, die ihr Bestes geben, um ihre Figuren
glaubwürdig erscheinen zu lassen. Die Charakterzeichnung jeder wichtigen Figur
ist dabei sehr gut gelungen, so dass man unweigerlich eine Bindung zu diesen
herstellt. Nun ja, Tom Hardy erscheint da mit seiner kräftigen Figur doch
zunächst ein wenig deplatziert für seine Rolle, was sich aber bald relativiert
und durch den Charme wieder wettgemacht wird. Der Film funktioniert dabei auf
mehreren Ebenen. Denn sowohl der Krimi Plot als auch der dramatische Anteil,
was die Geschichten der einzelnen Figuren betrifft funktioniert und bietet
parallel sehr gute Unterhaltung und dadurch auch viel Abwechslung. Dabei
erscheint auch die leichte Romanze am Rande keineswegs aufdringlich oder
konstruiert, sondern fügt sich stimmig in die Handlung mit ein, wenn sie nicht
sogar ein wesentlicher Bestandteil des Filmes ist. Wer dabei die Befürchtung
hat, dass es an Action mangelt, braucht keine Sorge haben, denn die gibt es
auch zur Genüge, ohne dass diese aufgesetzt oder unpassend erscheinen würde,
sondern unterstreicht stattdessen die rohe, bedrückende und authentische
Stimmung im Vorort Bostons.
Bild
Gedreht wurde mit verschiedenen Arri
Alexa Modellen. Bis auf minimale Ausnahmen, die mitunter dem ein oder anderen
vielleicht sogar gar nicht auffallen werden, ist das Bild (2,40:1) wirklich
hervorragend ausgefallen. Obwohl der Film doch mitunter recht dunkel
ausgefallen ist, macht sich so gut wie kein Detailverlust bemerkbar, wobei auch
keine Durchzeichnungsprobleme zu erkennen sind. Die Farben sind kühl gehalten,
erscheinen aber dennoch natürlich bei guter Sättigung und ausgewogenem
Kontrast. Der Schwarzwert bietet ebenfalls keinerlei Grund zur Beanstandung.
Die Schärfe ist, wie schon angedeutet wirklich sehr gut ausgefallen, so dass trotz
nicht konsequent optimaler Ausleuchtung doch sehr viele Feinheiten akkurat
wiedergegeben werden. Darüber hinaus sind auch keinerlei weiteren
Beeinträchtigungen wie Banding, Clipping oder auch Kompressionsspuren zu
erkennen gewesen.
Ton
Auch wenn der Ton in Deutsch
lediglich in DTS 5.1 im Gegensatz zum englischen Original (in DTS HD MA 5.1)
vorliegt, ist dieser alles andere als schlecht. Erfreulicherweise ist die
Abmischung nicht forntlastig ausgefallen, sondern bietet in vielen Momenten
durch zahlreiche direktionale und diffuse Klangeffekte eine schöne akustische
Räumlichkeit, die sämtliche Kanäle weit aufgelöst mit einbezieht. Zwar gibt es
auch einige ruhiger Momente, in der nur die Front angespielt wird, aber das
stört nicht wirklich zumal auch der Score sämtliche Lautsprecher belegt. Die
Bässe sind angenehm, unaufdringlich und zur Szenerie passend. Die Dynamik ist
ebenfalls wirklich gut, erweist sich im Original aber noch ein wenig
umfangreicher und ausgewogener. Die Balance ist aber auch beim deutschen Mix
gut und lässt die Dialoge stets sehr gut verstehen.
Ausstattung:
- Audiokommentar von Michaël R. Roskam und Dennis Lehane
- Featurettes: (HD; 19:11 min.)
- Von der Kurzgeschichte zum Kinofilm
- Hinter den Kulissen des Films
- Schauplatz Brooklyn
- Die Hunde im Film
- James Gandolfini spielt "Marv"
- Deleted Scenes: (HD; 6:22 min.)
- Millie und Bob unterhalten sich in der Bar
- Bob hängt den Weihnachtsbaumschmuck ab
- Bob spricht mit dem Pfarrer
- Bob schimpft mit Rocco
- Kinotrailer (HD; 2:23 min.)
- Bildergalerie
Neben
einem Audiokommentar von Regisseur Michaël R. Roskam und Autor Dennis Lehane
gibt es darüber hinaus noch insgesamt 5 Featurettes, die aufschlussrieche
Informationen zu diesem Film bieten. Dazu gibt es insgesamt noch 4 entfernte
Szenen, eine Bildergalerie sowie den Original Kinotrailer zum Film, die das
Angebot gut abrunden. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD und
deutsch untertitelt vor.
Fazit:
Leider war der Film in den Kinos bei
einem Budget von 12,6 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von 18,7
Millionen US Dollar kein sonderlich großer Erfolg. Wollen wir nur hoffen, dass
der Film den Heimkinomarkt erobert, denn er hat es gewiss verdient. Regisseur Michaël
R. Roskam hat in seinem Hollywood Debut „The Drop – Bargeld“ fast alles richtig
gemacht und ein kurzweiliges, spannendes und auch emotionales Krimidrama
abgeliefert, das zwar kein absolutes Highlight darstellt, aber dennoch einen
Blick mehr als nur wert ist.
Wertung:
Story: 2+
Bild: 1-2
Ton: 2+
Ausstattung: 3-4
Gesamt: 2-
©
Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover 20th Century Fox
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player:
Sony BDP-S790
AV-Receiver:
Denon AVR-1312
Lautsprecher:
Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
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