Donnerstag, 30. April 2015

Review: Phantom Kommando Directors Cut (Blu-ray)



Phantom Kommando

Story:
Die "Silver Stars" waren eine streng geheime Spezialeinheit. Jetzt wird ein ehemaliges Mitglied nach dem anderen ermordet. Nur Kommandant John Matrix ist noch am Leben. Trotz seiner neuen Identität wird er aufgespürt. Um ihn unter Druck zu setzen, entführen die Killer seine kleine Tochter. Um das Leben seiner Tochter zu schützen, soll John nun selbst zum gemeinen Mörder werden. Aber ein "Silver Star" lässt sich nicht erpressen. Sie haben ihn brutal herausgefordert - jetzt will er seine Rache. Seine Abrechnung kennt nur eine Währung: den Tod...

Bereits als die Century3 DVD Edition zu Phantom Kommando veröffentlicht wurde, war die Freude der Fans groß, endlich den lang ersehnten Directors Cut sehen zu können, da im Vorfeld bereits etliche Gerüchte ob des erweiterten Inhalts gestreut wurden. Die Ernüchterung war zwar letztendlich groß, da auch einige harmlose Dialoge ergänzt wurden, was der Figur John Matrix ein wenig mehr Tiefe verleihen sollten, aber bei einem 1980er Jahre Action Kracher wie „Phantom Kommando“ doch deplatziert erscheinen. Nun gut, die Fans haben sich trotzdem gefreut und da gehöre ich auch dazu, zumal der Film ohnehin zu meiner persönlichen Favoriten der 80er Jahre gehört und da in der Top 10 steht – nach „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“. Als 20th Century Fox bei der ersten Blu-ray Fassung nur die Kinoversion veröffentlichte war die Enttäuschung schon groß, vor allem als bei einer Neuveröffentlichung im Mediabook der Directors Cut sich nur auf einer DVD befand. Naja, immerhin hat man es jetzt wieder gut gemacht…
Auf der Blu-ray Disc befindet sich übrigens neben dem Directors Cut auch die normale Kinofassung, wobei die erweiterten Szenen per Seamless Branching integriert wurden. Allerdings wurden die neuen Szenen nicht zusätzlich synchronisiert, was aber zu erwarten war. Die neue Fassung ist dabei insgesamt 101 Sekunden länger als die Kinofassung. Dabei gibt es 1 Tonzensur, 2 Handlungsschnitte und 4 Gewaltschnitte, welche die Story selbst aber nicht maßgeblich ändern.
Zum Film selbst braucht man wohl nicht mehr viel sagen: Arnold Schwarzenegger at its best! Rohe Gewalt und übertriebene aber kultige Action bilden die Blaupause für einen perfekten Actionfilm. Naja, man sollte schon ein Faible für 80er Jahre Action Filme haben, denn aus heutiger Sicht sind die Dialoge platt und aufgesetzt, stellenweise sogar chauvinistisch. Die Handlung passt auf einen Bierdeckel, die schauspielerische Leistung ist gerade mal ok und wenig glaubwürdig (aber immer noch um Längen besser als bei manchem Horror C-Movie Film aus der heutigen Zeit), etliche Darstellungen sind konstruiert, aber was solls? Das ist der Charme der 80er Jahre und bei einem Film wie „Phantom Kommando“ hat Regisseur Mark L. Lester („Die Klasse von 1984“; „Showdown in Little Tokyo“) alles richtig gemacht, denn Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf. Und auch wenn da ein großer persönlicher Bonus mitschwingt kriegt der Film von mir volle Punktzahl.

Bild:
Das Bild schaut alleine schon aufgrund des zeitgenössischeren Codecs besser aus.  Wurde bei der ersten Blu-ray Fassung noch ein MPEG2 Codec verwendet, wurde bei dieser Blu-ray Umsetzung ein AVC / MPEG4 Codec eingesetzt. Abgesehen davon erscheint auch das Bild ein wenig ruhiger, ob das am Codec liegt oder ob diese Fassung tatsächlich neu abgetastet wurde bleibt fraglich. Fakt ist aber, dass die neu integrierten Szenen des Director Cuts komplett in HD vorliegen und dabei qualitativ nicht negativ auffallen. Insgesamt wird ein recht guter und vor allem recht sauberer HD Transfer geboten, der zwar noch Raum nach oben lässt, aber gerade in den Nahaufnahmen wirklich gute Schärfewerte und dabei zusätzlich keinen störenden Kompressionsartefakte bietet.

Ton:
Beim Ton hat sich hingegen im Vergleich zur bisherigen Blu-ray nichts geändert, zumindest nichts was offensichtlich aufgefallen wäre. Der Film stammt aus den 80ern, so dass die Front dominiert, ohne dabei jedoch auch einige Effekte aus den Rears zu bieten, wie etwa bei der Hubschrauberlandung zu Beginn des Films. Wenn ich das richtig gelesen habe, soll zu dem Film wohl auch ein nativer 4-Kanal Mix existieren, wobei ich dazu keine Details kenne und auch nicht spekulieren will. Zumindest klingt die vorliegende 5.1 Abmischung ganz gut, auch wenn es an Höhen mangelt und die Dialoge der Synchronisation doch stellenweise etwas dumpf klingen, aber was Besseres wird wohl kaum zu erwarten sein. Immerhin sind die Stimmen dafür immer klar verständlich.

Bonusmaterial:
  • Kinofassung (HD, 90 Min.)
  • Audiokommentar von Regisseur Mark L. Lester
  • Entfallene Szenen
  • Featurette: Reine Action
  • Featurette: Lass ein bisschen Dampf ab
  • Original Kinotrailer
Nachdem die erste Blu-ray Fassung noch ohne Bonusmaterial auskommen musste, liegt nun das komplette Bonusmaterial der Century3 Edition mit vor. Das bedeutet im Klartext neben einem Audiokommentar von Mark L. Lester zu beiden Schnittfassungen auch die beiden Featurettes „Reine Action“ und „Lass ein bisschen Dampf ab“. Dazu gibt es noch 3 entfallene Szenen sowie den Original Kinotrailer. Übrigens besitzt diese Veröffentlichung ein Wendecover mit Original Kinomotiv.

Fazit:
Für Fans lohnt sich die Anschaffung definitiv, denn nun endlich liegt die Directors Cut Fassung von „Phantom Kommando“ komplett in HD und das auf Blu-ray vor. Auch wenn inhaltlich nichts essentiell Neues geboten wird, macht die neue Version dennoch Spaß. Wer den Film noch nicht kennt, aber Arnold Schwarzenegger und / oder 80er Jahre Action Film Fan ist, hat definitiv was verpasst! 


Wertung:
Story: 1
Bild: 2
Ton: 2-3
Ausstattung: 3
Gesamt: 2-
© Copyright Bildmaterial, Storytext und Filmtrailer 20th Century Fox
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Samstag, 18. April 2015

Review: The Homesman (Blu-ray)



The Homesman

Story:
Nebraska, Mitte des 19. Jahrhunderts. Mary Bee Cuddy lebt gottesfürchtig und allein in einer kleinen Grenzstadt in den endlosen Weiten des Wilden Westens. Der Kampf gegen die unerbittliche Natur und die Einsamkeit ist für die Frauen der Pioniere hart. Als die drei Farmersfrauen Arabella, Theoline und Gro aus unterschiedlichen Gründen den Verstand verlieren, beauftragt die ärmliche Gemeinde Mary, die drei Frauen zurück in die Zivilisation im Osten zu begleiten, wo sich eine Methodistengemeinde unter der Obhut von Altha Carter um sie kümmern kann. Gleich zu Beginn ihrer Reise trifft sie auf den Outlaw Briggs, dem sie das Leben rettet und gegen Geld das Versprechen abnimmt, sie den kompletten Weg zu begleiten. Auf dem entbehrungsreichen Treck gen Osten trotzen sie Stürmen und lebensgefährlichen Begegnungen mit Siedlern und Indianern und beginnen langsam die Gesellschaft des jeweils anderen zu schätzen. Eines Tages jedoch eskaliert die Situation…

Mit „The Homesman“ liefert der Schauspieler nach „The Sunset Limited“ und „Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada“ bereits seine dritte Regiearbeit ab, wobei er in diesem Film auch die männliche Hauptrolle übernimmt und darüber hinaus auch als Co-Autor und Produzent tätig war. Der Film basiert dabei auf dem gleichnamigen Roman von Glendon Swarthout aus dem Jahr 1988. Die Handlung ist dabei schon stark emanzipiert, da gerade die Frauen eine wichtige Rolle in diesem Film einnehmen, was schon recht Genre-untypisch ist. Das ist aber eher Nebensache, denn gerade der Mix aus konventionellen (Treck durch die Wildnis nach Westen) und unkonventionellen Elementen (starker Drama Anteil durch die Einzelschicksale der Figuren) sind das gewisse Etwas dieses Films. 

Leider wurde der Film an den Kinokassen kein Erfolg, denn bei einem Budget von 16 Millionen US-Dollar spielte er nicht einmal 3 Millionen US-Dollar wieder ein und ist somit in erster Linie ein Flop, wobei ja immerhin noch Ausstrahlungsrechte für TV und Streaming Portale sowie der Heimkinosektor in Form von DVD und Blu-ray Veröffentlichungen was einbringen wird. Denn der Film hat alles andere verdient als ein Flop zu sein, da Jones mit „The Homesman“ ein spannendes und emotional kontrastreiches Western Drama abgeliefert hat, dass nicht nur mit einem hervorragenden Cast punktet, sondern auch visuelle Schauwerte bietet. Denn die Kulissen oder Kostüme sind sehr natürlich und authentisch ausgefallen und vermitteln ein stimmiges und glaubwürdiges Bild. 

Nicht nur die beiden Hauptdarsteller Tommy Lee Jones und Hilary Swank („Boys don´t cry“, „Million Dollar Baby“) spielen ihre Rollen hervorragend, denn auch die Nebenbesetzung bestehend aus Miranda Otto („Der Herr der Ringe“ Trilogie), Grace Gummer, Sonja Richter, Hailee Steinfeld, Meryl Streep („Mamma Mia!“), John Lithgow („Interstellar“), James Spader oder William Fichtner („The Dark Knight“) spielen auf einem Top Niveau und stellen ihre Figuren sehr glaubwürdig dar. Dabei ist die Charakterentwicklung der einzelnen Figuren sehr unterschiedlich ausgefallen. Wird der Zuschauer stellenweise vor vollendete Tatsachen gestellt, um eine Rolle etwa geheimnisvoller erscheinen zu lassen und erst später deren Schicksal zu offenbaren, gibt es auch Rollen, die sich erst im Laufe des Filmes entwickeln, was ebenfalls für willkommene Abwechslung sorgt.


Bild
Gedreht wurde sowohl auf Zelluloid als auch mit Digitalkameras. Gerade die körnigen Szenen sorgen für ein authentisches Westernbild, dass die Atmosphäre sehr gut unterstreicht. Die Schärfe bewegt sich auf einem überwiegend sehr guten Niveau, wobei nur selten weichere Abschnitte zu erkennen sind. Die Nahaufnahmen sid aber einwandfrei. Die Farben sind natürlich bei guter Sättigung, wobei mitunter Stilmittel eingesetzt wurden, was gerade bei Rückblenden sehr gut auffällt, aber dennoch stimmig erscheint. Der Kontrast ist ausgewogen. Stellenweise macht sich eine gute plastische Darstellung bemerkbar. Zwar sind in 1, 2 kurzen Momenten leichte bis mittlere Banding Artefakte zu erkennen, doch abgesehen davon gibt es keinerlei weiteren Beeinträchtigungen zu befürchten. Kompressionsspure sind ebenfalls nicht aufgefallen.

Ton
Die deutsche Tonspur (DTS HD MA 5.1) ist zwar relativ leise ausgefallen, besitzt aber abgesehen davon in Bezug auf Balance oder Dynamik keine nennenswerten Beeinträchtigungen. Insgesamt ist die Abmischung allerdings eher frontlastig ausgefallen. Nur wenige Surroundeffekte wie etwa bei einzelnen Schießereien sprechen auch direktional die hinteren Kanäle an. Die Räumlichkeit in der Front ist aber bezogen auf die Stereoseparation einwandfrei, was sich auch häufig deutlich bemerkbar macht. Der recht natürliche Klang stellt einen weiteren Pluspunkt da. Insgesamt ist der deutsche Ton eher zweckdienlich als herausragend, bietet aber in Rahmen dessen eine wirklich gute Qualität.


Ausstattung:

  • B-Roll
  • Filmfestspiele von Cannes 2014
  • Making of
  • Ein typischer Western
  • Die Geschichte
  • Original Kinotrailer

Erfreulicherweise wurde bei dieser Veröffentlichung nicht an Bonusmaterial gegeizt. Neben einem ca. halbstündigen Making of, gibt es noch ein eher unspektakuläres B-Roll, das aber der einzige Beitrag ist, der negativ auffällt. Denn Featurettes, wie von den Filmfestspielen in Cannes 2014, Tommy Lee Jones Erklärung, was ein Western ist oder zur Entstehungsgeschichte des Filmes sind darüber hinaus sehr interessant ausgefallen. Ein Kinotrailer zum Film sowie ein Wendecover runden das Angebot ab. 

Fazit:
Tommy Lee Jones bietet bei seiner dritten Regiearbeit ein durchaus empfehlenswertes Western Drama, das nicht nur mit herausragenden Schauspieler(innen) sondern auch einer originellen Handlung aufwartet. Da will bei der Leinwandadaption nur selten Langeweile aufkommen. Wer allerdings den klassischen Western mit vielen Schießereien bevorzugt sollte doch lieber nach Alternativen suchen, da diese Variante eher ruhiger ausgefallen, aber nicht minder unterhaltsam ausgefallen ist. 

Wertung:
Story: 2
Bild: 2+
Ton: 2
Ausstattung: 3
Gesamt: 2-

© Copyright Bildmaterial, Storytext und Filmtrailer Universum Film GmbH

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Freitag, 17. April 2015

Review: Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere (3D Blu-ray)



Der Hobbit – Die Schlacht der 5 Heere

Da ist es, das Ende der Hobbit Trilogie. „Der Hobbit – Die Schlacht der 5 Heere“, so der Titel, stellt das fulminante Ende der polarisierenden Tolkien Verfilmung dar. Wer die ersten beiden Teile nicht mochte, wird von diesem Teil hier ebenfalls nicht begeistert sein. Denn es gibt nun mal Leute, die diese Leinwandadaption auf Biegen und Brechen mit „Der Herr der Ringe“ vergleichen, was letztendlich ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen darstellt. 

Story:
Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere bringt die abenteuerliche Geschichte von Bilbo Beutlin, Thorin Eichenschild und der Gemeinschaft der Zwerge zu einem epischen Abschluss. Die Zwerge von Erebor haben den riesigen Reichtum ihres Heimatlandes zurückgefordert, müssen aber nun die Konsequenzen dafür tragen, dass sie den furchterregenden Drachen Smaug auf die schutzlosen Bewohner von Esgaroth losgelassen haben. Als er der Drachenkrankheit anheimfällt, setzt der König unter dem Berg, Thorin Eichenschild, Freundschaft und Ehre aufs Spiel und macht sich auf die Suche nach dem legendären Arkenstein.
Unfähig Thorin zur Vernunft zu bringen, sieht sich Bilbo zu einer verzweifelten und gefährlichen Entscheidung getrieben, nicht ahnend, dass noch größere Gefahren vor ihnen liegen. Sauron, der Dunkle Herrscher, hat Legionen von Orks in einen Überraschungsangriff zum Einsamen Berg geschickt. Bilbo kämpft um sein Leben und das seiner Freunde, während fünf große Heere in den Krieg ziehen.


Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Bei einer Verfilmung eines Kinderbuches kann man nun mal keinen dramatischen Tiefgang wie bei einem mehrteiligen Epos erwarten, vor allem nicht, wenn das Original eigentlich eher heiter erzählt wurde. Da hat Regisseur Peter Jackson schon sich weit aus dem Fenster gelehnt und Subplots aus weiteren Büchern Tolkiens mit Abenteuern aus Mittelerde mit eingebunden um ein stimmiges Bild sowie einen gelungenen Übergang zu den bereits eingangs erwähnten „Der Herr der Ringe“ Filmen herzustellen. Diese Rahmenhandlungen erscheinen dabei wie zuvor auch schon unaufdringlich und integrieren sich sehr gut in der Gesamthandlung mit ein. Dabei wird sehr gute kurzweilige und spannende Unterhaltung geboten, die vor allem durch die zahlreichen Action Elemente, was man bei dem Untertitel „Die Schlacht der 5 Heere“ auch nicht anders erwarten sollte, gewährleistet werden. Doch der ein oder andere dramatische Moment darf schließlich auch nicht fehlen. Was den Kontrast der Geschichte sehr gut auslotet und zusammen mit den natürlich nicht fehlenden humorvollen Einlagen für sehr gute Abwechslung sorgt. Dazu gesellt sich ein erneut gut aufgelegter Cast um Schauspieler wie Ian McKellen, Orlando Blood, Evangeline Lilly, Richard Armitage, Luke Evans oder allen voran Martin Freeman, die ebenfalls ihre Rollen sehr gut spielen und dadurch für zusätzliche Schauwerte sorgen.
Ohnehin wird auch der dritte Teil den Skeptikern und Kritikern der ersten beiden Teile sicherlich nicht gefallen, wie man auch schon kurz nach der Kinoausstrahlung in diversen Foren nachlesen konnte. Letztendlich ist es auch bei diesem Teil so, dass derjenige, dem die ersten beiden Teile gefallen haben, auch viel Freude am Abschluss der Trilogie haben werden. Das merkt man auch an den Kinoumsätzen, denn bei einem Budget von 250 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit über 955 Millionen US-Dollar an den Kinokassen wieder ein. Also alleine in der Hinsicht ein voller Erfolg. Vielleicht darf man also doch noch an eine Verfilmung der Geschichten aus dem „Silmarillion“ hoffen!?

Bild
Das Bild liegt im Original Kinoformat vor und ist wie nicht anders zu erwarten wieder einmal absolut hervorragend ausgefallen. Zumindest bis auf nur minimale Ausnahmen. Die Störenfriede sind auch schnell gefunden, denn aufgrund der Farbdarstellung und der Kontrasteinstellung fallen hin und wieder leichtes Crushing / Durchzeichnungsprobleme. An der Schärfe gibt es aber nichts zu bemängeln, denn die ist bis ins kleinste Detail absolut Referenz würdig, so dass es hier ein durch und durch detailreiches Bild gibt. Die hervorragenden Schärfewerte sowie kräftige und natürliche Farben sorgen auch in der 2D Fassung für eine schöne Plastizität, wobei in der 3D Fassung erneut eine absolut atemberaubende Tiefenwirkung erzeugt wird, die wie bereits von den Vorgängern her gewohnt, enorm weit und tief gestaffelt dargestellt wird. Das bedeutet aber auch, dass Pop Out Fans erneut enttäuscht sein werden, denn diese Effekte gibt es nur sehr selten zu sehen. Dennoch: Das Bild könnte kaum noch besser erscheinen, wobei die genannten Beeinträchtigungen mitunter gar nicht auffallen. 

Ton
Erfreulicherweise liegt der Ton nicht nur in Englisch sondern auch in Deutsch verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 7.1 vor. Das passt zum Action-reichen Finale dieses letzten Teils der Trilogie, denn hier lässt es Peter Jackson noch einmal richtig krachen und das soll der Zuschauer auch akustisch mitbekommen. Hier geht es wirklich auch nicht mehr besser, denn die Abmischung bietet keinerlei Grund zur Beanstandung. Neben durchaus kräftigen, prägnanten und sauberen Bässen, die den Subwoofer ordentlich fordern dominiert eine weiträumige, aktive Surroundkulisse, die im Zusammenhang mit der umfangreichen Dynamik für einen natürlichen Klang sorgt und auch die Dialoge jederzeit einwanfrei verstehen lässt.

Ausstattung:

  • DIE ZUSAMMENSTELLUNG DER FÜNF HEERE
  • Wir erleben wie jedes der Heere konzipiert und für die Leinwand umgesetzt wurde, der Fokus liegt dabei auf den besonderen Charakteren des jeweiligen Heers.
  • MITTELERDE: EIN ABSCHLUSS
  • Wir blicken zurück auf die sechs Spielfilme aus dem Blickwinkel der Charaktere, Schauspieler und der Filmemacher, die über den Zeitraum von 17 Jahren an der epischen Saga gearbeitet haben.
  • „EIN LETZTER ABSCHIED“ MUSIKVIDEO
  • NEUSEELAND: HEIMAT VON MITTELERDE™, TEIL 3

Bereits in der Kinofassung wurde nicht am Bonusmaterial gespart, wobei Fans bereits jetzt wissen, dass dies lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein darstellt und bei der Veröffentlichung zum extended Cut weitaus mehr Beiträge zu erwarten sind. Dennoch werden auch hier einige interessant Featurettes geboten, die dem interessierten Zuschauer einige sehenswerte Blicke in die Produktion gewähren. Ein Wendecover ist übrigens ebenfalls vorhanden. 

Fazit:
Auch wenn jetzt schon bekannt ist, dass im Herbst der extended Cut erscheinen wird, bietet die Kinofassung zu „Der Hobbit – Die Schlacht der 5 Heere“ ebenfalls kurzweilige Unterhaltung. Regisseur Peter Jackson ist mit dem Abschluss dieser Trilogie erneut ein Volltreffer gelungen, der zwar die Kritiker erneut in Rage versetzen wird, wie man es wagen kann die Leinwandadaption derart zu verhunzen, was aber die Millionen an Fans, denen die Umsetzung der Trilogie wohl sehr gefällt, dennoch nicht verunsichern wird. 

Wertung:
Story: 1-2
Bild: 1-
Ton: 1
Ausstattung: 3-4
Gesamt: 2+
© Copyright Bilder, Storytext und Videotrailer Warner Home Video

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Sonntag, 12. April 2015

Review: Sie leben (Blu-ray)




Sie leben

Jedem Horror Fan dürfte wohl der Regisseur John Carpenter ein Begriff sein, der Mann, der Horror Kultfilme wie „Halloween“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder  „The Fog – Nebel des Grauens“ aber auch weitere Klassiker wie „Die Klapperschlange“ oder „Big Trouble in Little China“ hervorbrachte. Doch auch seine etwas unbekannteren Werke wie etwa „Die Fürsten der Dunkelheit“, „Die Mächte des Wahnsinns“ oder „Sie leben“ sind immer wieder einen Blick wert. Letztgenannter wurde bereits letztes Jahr über Studiocanal auf Blu-ray veröffentlicht und nun erneut auf den Markt gebracht.

Story:
Aliens, Außerirdische, haben die Erde besetzt. Sie benehmen sich ganz "normal" und sehen aus wie du und ich. Nur durch eine Spezialbrille betrachtet, erkennt man ihr wahres Gesicht. Der Gelegenheitsarbeiter Nada findet eine solche Brille. Was er sieht ist erschreckend. Millionen von Aliens bevölkern die Erde. Sie haben die Menschen in Hypnose versetzt, um unseren Planeten risikolos auszubeuten. Schon bald wissen die Aliens, daß sie entdeckt worden sind. Nada beginnt seinen einsamen Kampf gegen eine gewaltige Übermacht. Sein Ziel ist der Hypnose-Sender der Aliens; er muß zerstört werden.
Als Hauptdarsteller fungiert der ehemalige Wrestler Roddy Piper, der hier wirklich einen guten Job erledigt und auch glaubwürdig seine Rolle spielt. An seiner Seite stehen Keith David („Das Ding aus einer anderen Welt“, „Platoon“) und Meg Foster („Das Osterman Weekend“, „Masters of the Universe“). 

Carpenter hatte die Idee zu diesem Film, als er den Comic "Eight O'Clock in the Morning" von Ray Nelson las, einer Art Scifi Horror Film, in dem Außerirdische die Menschen hypnotisierten und so gefügig machten. Der Regisseur hatte aber vor, die Story mehr in Richtung „Invasion of the Body Snatchers“ zu entwickeln und fügte dazu eine Menge an sozialkritische Themen mit ein, die einen satirischen Seitenhieb auf die Ronald Reagan Politik der 80er Jahre darstellte. Die Reichen unterdrücken die Armen. Die Message ist mehr als deutlich und omnipräsent im Film, ohne dabei aufdringlich zu sein. Doch auch der Hauptplot, die allgegenwärtigen Außerirdischen, die an der Spitze der Macht stehen und die Menschheit unbewusst unterdrücken, bietet gute Unterhaltung, zumal Carpenter dabei auch nicht an originellen Ideen und gut inszenierter Action gespart hat. Darüber hinaus hält sich der Filmemacher auch nicht mit ausgedehnten Dialogen auf, sondern bringt diese sehr gut auf den Punkt. Langeweile kommt da keine auf, auch wenn manche Darstellungen heutzutage vielleicht ein wenig antiquiert erscheinen. Wenn man aber das schmale Budget berücksichtigt, kann man da aber noch ein Auge zudrücken, wobei Fans der 80er Jahre da ohnehin ein Nostalgie Schub überkommen dürfte. 
Bild:
Das Bild (2,35:1) schaut wirklich gut aus. Der HD Transfer ist vor allem in Bezug auf die Schärfe sehr gut gelungen, da ein gutes bis sehr gutes Niveau erreicht wird und auch viele Feinheiten wie etwa da narbige Gesicht von Roddy Piper akkurat wiedergegeben wird. Zwar sind auch recht häufig kleinere Schmutzspuren zu erkennen, was aber nicht wirklich stört. Die Farben sind kräftig und natürlich bei sehr guter Sättigung. Der Kontrast ist sowohl in den Farb- als auch den teilweisen Schwarz Weiß Sequenzen wirklich ausgewogen und gut eingestellt. Auch der Schwarzwert bietet so gut wie nichts zu beanstanden. Kompressionsspuren oder weitere Beeinträchtigungen sind ebenfalls nicht aufgefallen. 
Ton:
Der Ton liegt in Deutsch, Englisch und Französisch in DTS HD Master Audio 2.0 Stereo vor. Die Tonspur ist sauber und zeigt keinerlei Alterserscheinungen wie etwa Rauschen, Knistern oder Verzerrungen. Darüber hinaus ist die Abmischung natürlich bei ausgewogener Balance und solider Dynamik. Die Dynamik könnte aber noch wesentlich umfangreicher sein und lässt gerade in den Actionszenen ein wenig zu Wünschen übrig. Die Bässe sind schön kräftig und werden sauber aber prägnant wiedergegeben. Die Dialoge sind jederzeit klar verständlich. Das englische Original klingt dabei natürlicher.

Bonusmaterial:

  • Audiokommentar von John Carpenter und Roddy Piper
  • „Independent Thoughts“ - Interview mit John Carpenter (HD, ca. 10:07 Min.)
  • „Woman of Mystery“ - Interview mit Meg Foster (HD, ca. 5:21 Min.)
  • „Watch, Look, Listen“ - Style und Musik von Sie Leben (HD, ca. 11:14 Min.)
  • „Man vs. Aliens“ - Interview mit Keith David (HD, ca. 11:12 Min.)
  • Making of (SD, ca. 8:02 Min.)
  • Promo-Clips (SD, ca. 2:34 Min.)
  • TV-Spots (SD, ca. 1:56 Min.)

An Bonusmaterial wurde nicht gespart. Neben einem Audiokommentar von John Carpenter und Roddy Piper gibt es 3 recht aktuelle Interviews mit John Carpenter, Keith David und Meg Foster, die komplett in HD vorliegen. Dazu gibt es noch ein Featurette zum Look und zur Musik des Films, das ebenfalls in HD vorliegt. Dazu gibt es noch ältere Beiträge wie etwa ein kürzeres Making of, einige Promoclips und TV-Spots, die aber nur in SD auf die Disc gepackt wurden. Eine Trailershow sowie ein Wendecover runden das Angebot ab. 
Fazit:
Mit „Sie leben“ wird ein weiterer John Carpenter Klassiker (neu) auf Blu-ray veröffentlicht, den man als Fan definitiv gesehen haben sollte. Die sozialkritische Horror Science Fiction Geschichte ist auch heute noch aktuell und definitiv einen Blick wert!


Wertung:
Story: 2+
Bild: 2
Ton: 2-3
Ausstattung: 2-3
Gesamt: 2-
© Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover Studiocanal

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Samstag, 11. April 2015

Review: The Drop - Bargeld (Blu-ray)



The Drop – Bargeld

Story:
Im Zentrum der Story steht der einsame Barkeeper Bob Saginowski (Tom Hardy). Er arbeitet in einer Brooklyner Kneipe, die von seinem Cousin Marv (James Gandolfini) geführt wird und die von lokalen Gangstern als "money drop", eine Art Gelddepot, benutzt wird. Dort geht eines Tages ein Raubzug schief und Bob steht plötzlich im Fokus von Ermittlungen, die weit in die Vergangenheit des Viertels zurückreichen, wo Freunde, Familie und Feinde seit jeher zusammenarbeiten, um ein Auskommen zu haben - und dafür bereit sind, fast jeden Preis zu zahlen.  

“The Drop – Bargeld” ist einer dieser Filme, die unauffällig erscheinen, die man zunächst gar nicht auf dem Schirm hat und mit denen man bei dem Titel auch nicht viel anfangen kann. Dann erfährt man einige Dinge mehr und der Film beginnt von Mal zu Mal interessanter zu werden. Dann wollen wir mal damit beginnen, den Film zum Must see werden zu lassen.

Zunächst: Es handelt sich bei diesem Film um ein Krimi Drama; nur als Nebeninfo: Regie führte der belgischen Regisseur Michaël R. Roskam. In den Hauptrollen sind Tom Hardy („The Dark Knight rises“), Noomi Rapace („Sherlock Holmes – Spiel der Schatten“), James Gandolfini („Die Sopranos“; hier in seiner letzten Rolle), Matthias Schoenaerts und John Ortiz zu sehen. Die wichtigste Information ist aber: Das Drehbuch zu diesem Film wurde von Dennis Lehane verfasst, der seine eigene Kurzgeschichte Animal Rescue als Vorlage nahm. Ok, so weit so unspektakulär, aber hellhörig wird man spätestens bei der Info, dass selbiger Lehane die Romanvorlagen zu den Filmen „Mystic River“ (2003), „Gone Baby Gone“ (2007) und „Shutter Island“ (2010) verfasste. 


Wow, 3 Hammerfilme, da kann „The Drop – Bargeld“ eigentlich nur ein Volltreffer sein. Nun ja, die volle Punktzahl erhält er nicht gerade, wobei nicht viel dazu gefehlt hätte. Erfreulicherweise gibt es auch wie bei den 3 weiteren Verfilmungen jede Menge überraschende Wendungen, einen enormen Spannungsaufbau und unabhängig davon wirklich herausragende Schauspieler, die ihr Bestes geben, um ihre Figuren glaubwürdig erscheinen zu lassen. Die Charakterzeichnung jeder wichtigen Figur ist dabei sehr gut gelungen, so dass man unweigerlich eine Bindung zu diesen herstellt. Nun ja, Tom Hardy erscheint da mit seiner kräftigen Figur doch zunächst ein wenig deplatziert für seine Rolle, was sich aber bald relativiert und durch den Charme wieder wettgemacht wird. Der Film funktioniert dabei auf mehreren Ebenen. Denn sowohl der Krimi Plot als auch der dramatische Anteil, was die Geschichten der einzelnen Figuren betrifft funktioniert und bietet parallel sehr gute Unterhaltung und dadurch auch viel Abwechslung. Dabei erscheint auch die leichte Romanze am Rande keineswegs aufdringlich oder konstruiert, sondern fügt sich stimmig in die Handlung mit ein, wenn sie nicht sogar ein wesentlicher Bestandteil des Filmes ist. Wer dabei die Befürchtung hat, dass es an Action mangelt, braucht keine Sorge haben, denn die gibt es auch zur Genüge, ohne dass diese aufgesetzt oder unpassend erscheinen würde, sondern unterstreicht stattdessen die rohe, bedrückende und authentische Stimmung im Vorort Bostons.

Bild
Gedreht wurde mit verschiedenen Arri Alexa Modellen. Bis auf minimale Ausnahmen, die mitunter dem ein oder anderen vielleicht sogar gar nicht auffallen werden, ist das Bild (2,40:1) wirklich hervorragend ausgefallen. Obwohl der Film doch mitunter recht dunkel ausgefallen ist, macht sich so gut wie kein Detailverlust bemerkbar, wobei auch keine Durchzeichnungsprobleme zu erkennen sind. Die Farben sind kühl gehalten, erscheinen aber dennoch natürlich bei guter Sättigung und ausgewogenem Kontrast. Der Schwarzwert bietet ebenfalls keinerlei Grund zur Beanstandung. Die Schärfe ist, wie schon angedeutet wirklich sehr gut ausgefallen, so dass trotz nicht konsequent optimaler Ausleuchtung doch sehr viele Feinheiten akkurat wiedergegeben werden. Darüber hinaus sind auch keinerlei weiteren Beeinträchtigungen wie Banding, Clipping oder auch Kompressionsspuren zu erkennen gewesen.

Ton
Auch wenn der Ton in Deutsch lediglich in DTS 5.1 im Gegensatz zum englischen Original (in DTS HD MA 5.1) vorliegt, ist dieser alles andere als schlecht. Erfreulicherweise ist die Abmischung nicht forntlastig ausgefallen, sondern bietet in vielen Momenten durch zahlreiche direktionale und diffuse Klangeffekte eine schöne akustische Räumlichkeit, die sämtliche Kanäle weit aufgelöst mit einbezieht. Zwar gibt es auch einige ruhiger Momente, in der nur die Front angespielt wird, aber das stört nicht wirklich zumal auch der Score sämtliche Lautsprecher belegt. Die Bässe sind angenehm, unaufdringlich und zur Szenerie passend. Die Dynamik ist ebenfalls wirklich gut, erweist sich im Original aber noch ein wenig umfangreicher und ausgewogener. Die Balance ist aber auch beim deutschen Mix gut und lässt die Dialoge stets sehr gut verstehen.

Ausstattung:

  • Audiokommentar von Michaël R. Roskam und Dennis Lehane
  • Featurettes: (HD; 19:11 min.)
    • Von der Kurzgeschichte zum Kinofilm
    • Hinter den Kulissen des Films
    • Schauplatz Brooklyn
    • Die Hunde im Film
    • James Gandolfini spielt "Marv"
  • Deleted Scenes: (HD; 6:22 min.)
    • Millie und Bob unterhalten sich in der Bar
    • Bob hängt den Weihnachtsbaumschmuck ab
    • Bob spricht mit dem Pfarrer
    • Bob schimpft mit Rocco
  • Kinotrailer (HD; 2:23 min.)
  • Bildergalerie

Neben einem Audiokommentar von Regisseur Michaël R. Roskam und Autor Dennis Lehane gibt es darüber hinaus noch insgesamt 5 Featurettes, die aufschlussrieche Informationen zu diesem Film bieten. Dazu gibt es insgesamt noch 4 entfernte Szenen, eine Bildergalerie sowie den Original Kinotrailer zum Film, die das Angebot gut abrunden. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD und deutsch untertitelt vor.

Fazit:
Leider war der Film in den Kinos bei einem Budget von 12,6 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von 18,7 Millionen US Dollar kein sonderlich großer Erfolg. Wollen wir nur hoffen, dass der Film den Heimkinomarkt erobert, denn er hat es gewiss verdient. Regisseur Michaël R. Roskam hat in seinem Hollywood Debut „The Drop – Bargeld“ fast alles richtig gemacht und ein kurzweiliges, spannendes und auch emotionales Krimidrama abgeliefert, das zwar kein absolutes Highlight darstellt, aber dennoch einen Blick mehr als nur wert ist.

Wertung:
Story: 2+
Bild: 1-2
Ton: 2+
Ausstattung: 3-4
Gesamt: 2-

 © Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover 20th Century Fox

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Review: Fury - Herz aus Stahl (Blu-ray)



Fury – Herz aus Stahl


Es gibt selten Filme, bei denen die Meinungen aber so was von richtig gespalten sind; Filme bei denen die Meinungen zwischen Meisterwerk bis Schrott tendieren und die stark polarisieren. Da mag es manchmal auch an Objektivität mangeln, da die Subjektivität jegliche neutrale Bewertung nicht zulässt.
So auch im Fall von „Fury – Herz aus Stahl“, der außerordentlich realistisch dargestellt wurde und im Zuge dessen offensichtlich aufgrund der verschiedenen Interpretationsansätzen zu abweichenden Meinungen führte. 

Story:
April, 1945. Während die Alliierten ihren letzten und entscheidenden Vorstoß in den Kriegsschauplatz von Europa wagen, kommandiert ein kampferprobter Army Sergeant namens Wardaddy (Brad Pitt) einen Sherman Panzer und dessen fünfköpfige Besatzung auf einer tödlichen Mission hinter den Feindeslinien. Zahlen- und waffenmäßig weit unterlegen, müssen sich Wardaddy und seine Männer gegen überwältigend große Widerstände behaupten, während sie versuchen, mitten im Herzen von Nazi-Deutschland zuzuschlagen. 

Gerade das deutsche Publikum dürfte sich wohl daran stören, dass die deutschen Soldaten mal wieder so schlecht weg kommen und die Amis glorifiziert werden. Doch ist das wirklich so? Der Film wird klar aus der Sicht der amerikanischen Soldaten erzählt, so dass deren Gegner, die Deutsche, selbstverständlich nicht über den grünen Klee gelobt werden. Das nicht alles am Feind schlecht ist, wird in 2, 3 Momenten sehr gut dargestellt, etwa wenn (ACHTUNG SPOILER) ein Bürgermeister sich ergibt und die Kindssoldaten, die sich bei ihm verstecken am Leben gelassen werden, oder wenn der ansonsten so rohe Don Collier bei zwei deutschen Damen seine Manieren zeigt und diese vor den anderen beschützt. Und auch gegen Schluss wird ein weiteres Beispiel angebracht, ohne darauf näher eingehen zu wollen.
Das die Deutschen nur als Krauts beschimpft werden und das Verhältnis schon sadistische Ausmaße annimmt, bleibt ebenso nachvollziehbar, denn wie die Figur Grady Travis erwähnt: „Das ist Krieg“, so waren damals die Verhältnisse und Ansichten übereinander. Da gab es Sadismus, auf beiden Seiten, der halt in diesem Fall nur von der einen Seite gezeigt wird. Aber: Das ist, wenn man es mal gründlich durchdenkt, absolut nachvollziehbar.
Und das ist auch die tatsächliche Stärke von „Fury – Herz aus Stahl“, denn Regisseur, Drehbuchautor und Co-Produzent David Ayer („Sabotage“) hat seinen Film sehr realistisch inszeniert. Das merkt man vor allem durch einzelne Sätze, die in der rauhen Schale doch einen weichen Kern offenbaren. So wird deutlich, wie die Menschen tatsächlich in ihrem früheren Leben vor dem Krieg waren. Es stellt die Reminiszenzen der wahren Gefühle da, die nur noch rudimentär vorhanden sind und deutlich werden lässt, was der Krieg aus Ihnen gemacht hat. Da geht es nicht immer politisch korrekt zu, aber so war das nun mal.
Auch wenn es in dem Film nicht zimperlich zugeht und auch an expliziter Gewalt und entsprechenden Schlachtszenen nicht gegeizt wird, ist „Fury – Herz aus Stahl“ nicht nur ein Kriegsfilm, sondern auch ein Drama. Der Jüngling, der sich anfangs noch gegen die rohen Sitten seiner Kameraden erwehrt und deswegen aufgezogen, gemobbt und zur gewalt genötigt wird, stellt dies sehr gut dar. Diese Rolle des Norman Ellison wird sehr gut von Logan Lerman dargestellt, der seine Figur sehr glaubwürdig spielt und zeigt, dass er abseits des Young Adult Kinos wie „Percy Jackson“ sehr gut aufgehoben ist. Doch auch die übrigen Schauspieler wie Shia LaBeouf („Transformers“ Reihe), Michael Peña („World Trade Center“), Jon Bernthal („Zwei vom alten Schlag“) oder Jason Isaacs („Der Patriot“) spielen ihre Rollen allesamt sehr gut und glaubwürdig.

Bild:
Auf den ersten Blick ist das Bild wirklich sehr gut ausgefallen und bietet zunächst ein nahezu einwandfreies, entsättigstes Bild mit tristen, aber natürlichen Farben sowie einer sehr guten Schärfe. Gerade gegen Ende, wenn die Szenen in Dunkelheit zunehmen, machen sich aber doch ein paar Beeinträchtigungen bemerkbar. So wird der Kontrast und somit das Bild insgesamt flacher, was an Plastizität in diesen Momenten einbüßt. Auch der Schwarzwert ist in diesen Momenten nicht sonderlich stark, sondern erscheint nur noch wie ein Grau. Doch auch leichter Detailverlust ist da zu erkennen, wobei das nicht besonders stark auffällt. Ein störendes Rauschen oder weitere Beeinträchtigungen wie etwa Banding oder Kompressionsspuren sind darüber hinaus nicht aufgefallen. Insgesamt ein sehr gutes Bild, das übrigens nebenbei erwähnt in 4K gemastert wurde und nur wenige Störungen offenbart.

Ton:
Der Ton (Deutsch und Englisch in DTS HD MA 5.1) könnte indes kaum besser sein, was aber bei einem Sony Release auch kaum anders abzusehen war. Gerade in den zahlreichen Schlachszenen macht sich das mit einer wunderbaren und umfangreichen Dynamik, spektakulär tiefen Bässen, die den Subwoofer mal so richtig fordern sowie umfangreich eingesetzten, direktional sehr gut aufgelösten Surroundeffekten bemerktbar. Für Filme wie diese wurden Mehrkanal Anlagen entwickelt. Die vorliegende Abmischung stellt dabei ganz klar Referenzmaterial dar. Dabei ist es schön feststellen zu dürfen, dass auch die Balance ausgewogen bleibt und auch im lauteren Getümmel die Dialoge klar verständlich bleiben. Nicht unerwähnt bleiben sollte dabei auch der stimmungsvolle Score von Steven Price, der sehr gut zu den einzelnen Szenen passt.


Ausstattung:

  • 16 entfallene & erweiterte Szenen (HD; 57:52 min.)
  • Blutsbrüder (HD; ca. 11:08 min.)
  • Das Kriegstagebuch des Regisseurs (HD; 17:32 min.)
  • Gepanzerte Krieger: Die wahren Sherman-Helden (HD; 12:11 min.)
  • Gezähmte Bestie: Wie man in einem 30-Tonnen-Panzer fährt, feuert und dreht (HD; 12:48 min.)
  • Fotogalerie

Bonusmaterial ist zahlreich vorhanden und liegt dabei komplett in HD sowie deutsch untertitelt vor. Neben insgesamt 16 entfallene und erweiterte Szenen, die zusammen fast auf eine Spielzeit von einer Stunde kommen, gibt es noch einige Featurettes, die sich mit den Dreharbeiten aber auch den historischen Ereignissen befassen. Insgesamt eine Runde Sache! Zwar könnten die Special Features noch umfangreicher sein, wobei auch mit dem vorliegenden Material eine Menge an Informationen geboten werden. 

Fazit:
David Ayers neustes Werk „Fury – Herz aus Stahl“ ist doch tatsächlich besser als sein Ruf. Auch wenn der Film klar aus der Sicht der amerikanischen Soldaten erzählt wird, wird die schohnungslose Fratze des Krieges dargestellt und das es am Ende keine wirklichen Gewinner gibt. Ein unterhaltsames und authentisches Kriegsdrama, das nicht für Zartbesaitete zu empfehlen ist, da an expliziter Gewalt der Marke „Soldat James Ryan“ nicht gespart wurde.

Wertung:
Story: 2
Bild: 1-2
Ton: 1
Ausstattung: 2
Gesamt: 1-2

© Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover Sony Pictures Home Entertainment

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Samstag, 4. April 2015

Review: Ich. Darf. Nicht. Schlafen. (Blu-ray)

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

Story:
Nichts in ihrer Umgebung ist ihr vertraut: Christine Lucas erwacht jeden Tag verängstigt und verwirrt. Sie schläft neben einem Mann, der sagt, er sei ihr Ehemann, in einem Haus, von dem er sagt, es gehöre ihnen. Sie hält sich für eine alleinstehende Frau Mitte zwanzig, doch in Wirklichkeit ist sie verheiratet und vierzig Jahre alt. Christine leidet an psychogener Amnesie, bedingt durch einen traumatischen Unfall. Sie erinnert sich an nichts aus ihrer näheren Vergangenheit - auch nicht an den Unfall selbst oder ihre Ehe mit Ben.

Ben muss ihr jeden Tag wieder sagen, wer er ist, und von ihrem gemeinsamen Leben erzählen. Er klärt sie über den Autounfall Jahre zuvor auf und dass sie deshalb ihr Gedächtnis verloren hat. Sie kann sich an die Informationen des jeweiligen Tages erinnern, doch jede Nacht, wenn sie schläft, ist alles, was sie über sich selbst, ihr Leben und über die Ursache ihres Zustands gelernt hat, wieder verschwunden.

Eines Tages bekommt sie einen Anruf von Dr. Nash, einem Neuropsychologen, der sich auf ihre Krankheit spezialisiert hat. Er erzählt ihr, dass sie - ohne Bens Wissen - zusammenarbeiten, um ihr Gedächtnis wiederherzustellen. Er erklärt ihr, dass sie keinen gewöhnlichen Unfall hatte, sondern nach einem brutalen Angriff für tot gehalten und zurückgelassen wurde. Von Dr. Nash erhält Christine eine Videokamera, mit der er sie auffordert, ein Videotagebuch zu führen und damit die Informationen festzuhalten, die sie täglich über ihre Vergangenheit lernt.  


Zugegeben: Der deutsch-sprachige Titel „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ klingt schon etwas seltsam; da macht das englische Original „Before I go sleep“ doch etwas mehr her. Aber tatsächlich verbirgt sich dahinter ein über weite Strecken doch recht spannender Thriller, der den Zuschauer doch häufig den Atem stocken lässt. Regisseur und Drehbuchauto Rowan Joffe („28 Weeks Later“, „The American“) hält sich auch nicht mit einer zu ausführlichen Charakterzeichnung zu Beginn auf sondern geht nach wenigen Minuten in die Vollen. Zwar ist im dabei kein Hit wie Christopher Nolans „Memento“ gelungen, aber gerade die erste Hälfte verspricht Nervenkitzel pur, da Stück für Stück die Spannung immens erhöht wird. Gegen Ende geht ihm dabei doch stellenweise ein wenig die Luft aus, doch unterm Strich bleibt dennoch ein wirklich unterhaltsamer Film zurück, vor allem da gegen Ende noch einmal das Gaspedal durchgedrückt wird und da auch die Spannung wieder ordentlich zulegt. Und auch in den wenigen inhaltlich eher schwachen Momenten wartet der Film immer noch mit einem starken Schauspiel auf.
Gerade die 3 Hauptdarsteller Nicole Kidman („Eyes wide shut“, „Australia“) Colin Firth („The King’s Speech“, „Eine zauberhafte Nanny“) und Mark Strong („Zero Dark Thirty“, „Sherlock Holmes“) bieten wie nicht anders zu erwarten eine wirklich starke Leistung. Schauspielerisch wirklich top werden die einzelnen Rollen sehr natürlich und glaubwürdig dargestellt, so dass der Zuschauer auch in der Hinsicht einen Hingucker geboten bekommt. Gerade Kidman spielt ihre gebrochene Figur außerordentlich gut, da sie zwar einerseits aufgrund ihrer Amnesie schwach ist, aber doch Stärke sowie einen starken Willen zeigt. Der Film basiert übrigens auf dem gleichnamigen Bestseller von S.J. Watson.

Das Bild (2,35:1; 1080p) bietet zwar vereinzelt Schwächen schaut aber dennoch im Großen und Ganzen wirklich gut aus. Die Schärfe bietet dabei ein überwiegend sehr gutes Niveau, auch wenn hin und wieder diese etwas abfällt und nur gute bis vereinzelt auch mal nur befriedigende Werte erreicht werden. Die Farben sind eher kühl gehalten, was aber gut zum Setting passt; immerhin spielt der Film ja in England, da passt der Ton schon, zumal es sich auch um einen düsteren Thriller handelt. Der Kontrast bleibt ausgewogen. Der Schwarzwert ist satt und zeigt so gut wie keine Schwächen. Durchzeichnungsprobleme sind nicht negativ aufgefallen. Die Kompression arbeitet auf einem hohen Niveau, so dass auch keinerlei Artefakte zu sehen sind.

Der Ton liegt in sämtlichen Sprachen verlustfrei in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Im Mittelpunkt stehen ganz klar die Dialoge, die zu jedem Zeitpunkt sehr gut und einwandfrei zu verstehen sind. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass sich die ganze Handlung ausschließlich in der Front abspielen würde. Viele Hintergrundeffekte sorgen für eine natürliche Atmosphäre, wie z.B. in den Außenszenen. Darüber hinaus ist die Abmischung sehr natürlich und ausgewogen ausgefallen bei guter Dynamik. Die Bässe sind kräftig und sauber, könnten aber noch überzeugender sein. Der Score von Ed Shearmur passt sehr gut zur Atmosphäre des Filmes.

Das Bonusmaterial schaut zwar sehr übersichtlich aus, bietet aber im Rahmen des vorliegenden Material doch einige aussagekräftige Informationen zum Film. Neben einem Featurette gibt es noch eine Menge an Interviews u.a. mit den 3 Hauptdarstellern Colin Firth, Nicolde Kidman und Mark Strong sowie noch weitere Crew Mitglieder wie auch der Regisseur Rowan Joffe oder S.J. Watson. Trailer sowie ein Wendecover sind ebenfalls vorhanden.


Fazit: Mit "Ich. Darf. Nicht. Schlafen." ist Regisseur und Autor Rowan Joffe eine wirklich gute Leinwandadaption des gleichnamigen Buches von S.J. Watson gelungen. Dieser war zwar im Kino bei einem Einspielergebnis von gerade mal etwas mehr als 15 Millionen US Dollar kein Megaerfolg, was aber nicht auf die Qualität des Filmes zurückschließen lässt. Hier wird bis auf nur wenige Ausnahmen ein durchaus spannender Thriller geboten, der zwar ein paar Schwächen besitzt, aber rechtzeitig zum Finale noch einmal Gas gibt.

Wertung:

Story:  2-3
Bild: 2+
Ton: 2
Ausstattung: 4
Gesamt: 2-3
© Copyright Bildmaterial, Storytext und Cover Splendid


Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1