Samstag, 14. März 2015

Review: Ruhet in Frieden – A Walk among Tombstones (Blu-ray)

Ruhet in Frieden – A Walk among Tombstones

Gerade mit Filmen wie „96 Hours“, „Unknown Identity“ oder „Non-Stop“ hat sich der nord-irische Schauspieler Liam Neeson einen zweiten Frühling bereitet. Vor allem erst genannter Titel lief sehr erfolgreich in den Kinos und hat den früheren Charakterdarsteller, der für seine Leistung in „Schindlers Liste“ sogar einen Oscar erhalten hatte, zugleich überzeugend und fest als Action Darsteller etabliert. 

Die Story:
Acht Jahre ist es her, dass Matthew Scudder den Polizeidienst quittierte, nachdem er beim Versuch, die Täter eines Überfalls zu stellen, einen unschuldigen Passanten erschoss. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatermittler, hat dem Alkohol entsagt und lebt zurückgezogen. Als Scudder von dem Drogendealer Kenny den Auftrag erhält, die Männer ausfindig zu machen, die seine Frau gekidnappt und brutal ermordet haben, führt ihn der Fall tief in die Unterwelt von New York. Langsam offenbart sich, dass die Entführung nicht die einzige war, sondern Teil einer ganzen Serie äußerst gewalttätiger Straftaten - immer mit tödlichem Ausgang. Scudder sieht sich auf seiner Suche nach Gerechtigkeit gezwungen, selbst die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten, während die Täter bereits ihr nächstes Opfer ins Visier nehmen…

Der Titel „Ruhet in Frieden – A Walk among Tombstones“ wird ebenfalls als reiner Action Film vermarktet und gehandelt, präsentiert sich aber tatsächlich wesentlich subtiler und düsterer als es vorgegeben wird. Klar, sind auch stellenweise Action Elemente vorhanden, die aber tatsächlich eher zweitrangig sind. Im übrigen basiert dieser Film auf dem gleichnamigen Roman von Lawrence Block, der zu der Figur Matt Scudder seit 1976 sogar eine ganze Romanreihe veröffentlichte. Laut Aussagen des Autors ist Liam Neeson übrigens sogar sein Wunschkandidat für die Figur des Matt Scudder, was Jeff Bridges (der diese Rolle in der 1986er Verfilmung „8 Millionen Wege zu sterben“ übernahm) nicht gut dastehen lässt. 

Aber zurück zu „Ruhet in Frieden – A Walk among Tombstones“, der sehr düster ausgefallen ist und dabei auch eine bedrohliche Atmosphäre aufkommen lässt. Regisseur und Drehbuchautor Scott Frank hat dabei einen sehr spannenden und durchweg unterhaltsamen Krimi Thriller mit Mystery und Drama Anteilen abgeliefert, bei dem zwar keinerlei spektakuläre Action geboten wird, aber gerade durch die intelligente und originelle Geschichte der Zuschauer dennoch wie gebannt vorm Fernseher verharrt. Langeweile ist da ein Fremdwort, denn auch wenn man gerade meint, dass der Film vorhersehbar ist oder vielleicht sogar bereits zu früh ein signifikantes Detail verraten wird, gibt es dennoch genug originelle Ideen oder überraschende Wendungen, die das Publikum bis zum Schluss bei Laune halten.

Auch wenn Liam Neeson deutlich im Fokus der Handlung stet wurden die Nebendarsteller mit Dan Stevens (Downton Abbey, Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal), David Harbour (End of Watch, Snitch - Ein riskanter Deal), Boyd Holbrook (Hatfields & McCoys), Brian Vaughn Bradley, Jr. (Earth to Echo) oder Sebastian Roché (The Originals) wirklich sehr gut besetzt. Sämtliche Schauspieler stellen ihre Figuren glaubwürdig und natürlich dar, ohne dabei die Rollen zu überzeichnen. 

Das Bild
Dieser Blu-ray wurde eine hervorragende Blu-ray Umsetzung spendiert. Mit Arri Alexa Plus und Red Epic Digitalkameras aufgenommen liefern sowohl die Schärfe als auch der Detailgrad erstklassige Werte ab, die sehr viele Details offenbaren. Hin und wieder werden Weichzeichner bewusst als Stilmittel eingesetzt, um Teilbereiche abzudecken oder auch den Fokus auf bestimmte Bildabschnitte zu lenken. Vereinzelt macht sich eine gute plastische Tiefenwirkung bemerkbar. Die Farben sind kräftig und natürlich, auch wenn die Farben kühl und trist erscheinen was gut zur düsteren Atmosphäre des Films passen. Der Kontrast ist gut eingestellt, wobei auch der Schwarzwert schön kräftig erscheint. Kompressionsspuren fallen nur in wenigen Einzelfällen auf.
 
Der Ton
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch in Englisch in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Insgesamt ist die Abmischung sehr dialoglastig ausgefallen, ohne dabei auf eine aktive Surroundkulisse zu verzichten, was gerade in den Außenszenen deutlich zu hören ist. Sowohl bei Schusswechsel als auch in weiteren Szenen werden sämtliche Kanäle direktional sehr gut aufgelöst angespielt. Der Subwoofer wird ebenfalls ausgezeichnet gefordert und liefert insbesondere in den Musikpassagen aber auch aufgrund den Soundeffekten angenehme Bässe, die aber nicht in Wummern oder Dröhnen abdriften.

Das Bonusmaterial
  • Interviews mit Cast & Crew (HD; ca. 26 min.)
  • Featurette “Ein Blick hinter die Kulissen (HD; ca. 12 min.)
  • Featurette “Privatdetektiv Matt Scudder” (HD; ca. 6 min.)
  • Original Kinotrailer (HD; ca. 2 min.)
  • Deutscher Trailer (HD; ca. 2 min.)
Das Bonusmaterial ist zwar recht überschaubar ausgefallen, bietet aber dennoch einige interessante zusätzliche Informationen zum Film. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD sowie deutsch untertitelt vor. Neben einigen Interviews mit Cast & Crew gibt es noch 2 Featurettes die sich mit den Dreharbeiten sowie dem Protagonisten widmen. Dazu gibt es noch Trailer zum Film sowie eine Trailershow mit entsprechenden Filmtipps. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden. 

Das Fazit
Mit „Ruhet in Frieden – A Walk among Tombstones“ dürften Anhänger von solchen Liam Neeson Produktionen wie „96 Hours“, „Unknown Identity“ oder „Non-Stop“ zwar nicht glücklich werden, aber dennoch lohnt sich ein Blick in diese Romanverfilmung. Regisseur und Drehbuchautor Scott Frank hat einen sehr spannenden und atmosphärisch düsteren Krimi Thriller abgeliefert, der von der ersten bis zur letzten Sekunde sehr gute Unterhaltung bietet. 

Wertung:
Story: 2+
Bild: 1-2
Ton: 2
Ausstattung: 3-
Gesamt: 2-

© Bildmaterial, Trailer & Story Zusammenfassung Universum Film

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen