Am Sonntag bist du tot
Story:
Eigentlich will Dorfpriester James Lavelle (Brendan Gleeson) doch nur,
dass es allen Menschen in seinem Provinznest an der irischen Küste gut
geht. Doch seine Gemeinde schockt ihn regelmäßig durch ihren Hass und
ihre Streitlust. Eines Tages, als der Geistliche die Beichte abnimmt,
droht ihm eines seiner Schäfchen: „Am Sonntag bist du tot“ Nicht,
dass der unbescholtene Priester etwas ausgefressen hätte. Er soll
stellvertretend für einen anderen katholischen Priester sterben, der dem
Gläubigen früher Schlimmes angetan hat, aber nicht mehr lebt. Immerhin
hat sich vor knapp 2000 Jahren ja auch Jesus Christus für die Sünden der
Menschheit geopfert und schuldlos auf dem Hügel Golgatha kreuzigen
lassen. Das Beichtgeheimnis hindert den Priester daran, die Polizei
einzuschalten. Also muss er sich selbst auf die Suche nach seinem
zukünftigen Mörder machen. Eine turbulente Woche vergeht wie im Flug.
Wird die raue Küste Irlands am Sonntag zu seinem ganz persönlichen
Golgatha?
Das Ereignis dürfte wohl jeden überraschen oder gar
schockieren, gesagt zu bekommen, dass man in einer Woche tot ist. Dass das
ganze bei einer Beichte passiert, macht das Ganze skurriler, vor allem wenn der
vermeintliche Täter, das damit
rechtfertigt, dass es nichts Außergewöhnliches wäre einen bösen Pfarrer zu
töten, aber einen guten Pfarrer zu töten, aufsehenerregend wäre. Er bekommt
lediglich noch bis zum nächsten Sonntag Zeit seine Angelegenheiten zu klären. Das
sitzt und begleitet den Zuschauer den ganzen Film über, zumal das Finalereignis
ja schon feststeht, lediglich mit ungewissem Ende. Der Weg ist hier wieder
einmal das Ziel, denn nicht nur stellt sich bis zum Schluss die Frage, wer denn
in dem irischen Örtchen vorhat, den gutherzigen und sympathischen Dorfpriester
James Lavelle (Brendan Gleeson) zu ermorden, sondern auch die
Zwischenereignisse regen beim Zuschauer die grauen Denkzellen an. Denn Lavelle
hat noch einige Gespräche zu führen und das die ganze Zeit mit dem Gedanken im
Hinterkopf, am kommenden Sonntag getötet zu werden.
Gespräche mit Menschen, in
denen das Leben auch nicht mehr so einwandfrei läuft, wie etwa der erfolglose Pub
Besitzer, der resignierende, abgestumpfte Arzt, die depressive Tochter oder der
Millionär mit zweifelhaftem Vermögen. Da geht es nicht nur um Schuld und Sühne,
denn der Weg zu James persönlichen Golgatha(auf Englisch heißt der Film „Calvary“,
dass damit gleichzusetzen ist) ist hart, schwer und unbequem, aber reinigend. Golgota,
der Ort an dem der unschuldige Jesus stellvertretend für die Schuld aller
gestorben ist. Dabei ist die Metaphorik sehr stark dargestellt worden, denn wie
einst Jesus trägt Lavelle ebenfalls die Schuld seiner Gemeinde auf seiner
Schulter, er ist ja schließlich ein guter Priester, der lediglich nicht die
andere Wange hinhält, sondern ehrlich und direkt seine Meinung sagt. Wirklich
großes Kino!
Schauspielerisch ist der Film grandios besetzt worden. Im
Fokus steht ganz klar Brendan Gleeson, der wie nicht anders zu erwarten, erneut
eine hervorragende Leistung abliefert und den brummeligen, aber ehrlichen
Priester sehr gut und vor allem überzeugend spielt. In weiteren Rollen spielen
aber ebenso Chris O'Dowd („Brautalarm“), Kelly Reilly („Sherlock Holmes: Spiel
im Schatten“), Domhnall Gleeson („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes:
Teil 1 + 2“, der älteste Sohn von Brendan), Aidan Gillen („Game of Thrones“), Dylan
Moran („Notting Hill“) oder Isaach de Bankolé („Casino Royale“) ihre Figuren
sehr glaubwürdig.
Bild:
Das Bild (2,35:1; 1080p) ist absolut einer Blu-ray würdig.
Die Farben sind natürlich und eher kühl gehalten, was aber zu der tristen,
trostlosen und düsteren Atmosphäre dieses bedrückenden und zum Nachdenken
anregenden Drama passt. Der Kontrast ist durchweg ausgewogen. Die Schärfe
bewegt sich auf einem guten bis sehr guten Niveau und sorgt für keinen wirklich
nennenswerten Patzer. Der Schwarzwert ist kräftig. In ein, zwei dunklen Szenen
ist die Durchzeichnung nicht die beste. Weitere Beeinträchtigungen sind allerdings
nicht aufgefallen.
Ton:
Der Ton liegt in Deutsch und Englisch in DTS HD MA 5.1 vor. Nennenswerte
Unterschiede zwischen beiden Varianten sind nicht aufgefallen. Der Film ist
sehr dialoglastig ausgefallen, so dass die Surroundkanäle nur selten angespielt
werden. Lediglich der Score sowie vereinzelte Hintergrundgeräusche und direktionale
Effekte sind über die hinteren Kanäle zu hören, was bei diesem Film ohnehin ausreicht,
da man bei einem inhaltlich starken Film wie diesem auf ein Mehrkanal Effektgewitter
verzichten kann. Die Dynamik ist gut, die Balance ausgewogen und der Klang
stets natürlich, was letztendlich alles ist was zählt.
Bonusmaterial:
Als Bonusmaterial gibt es bei dieser Blu-ray einen Blick
hinter die Kulissen, ein Featurette, ein B-Roll, ein paar Interviews sowie 2 Kinotrailer
zum Film selbst. Darüber hinaus ist auch eine Trailershow mit weiteren
Filmempfehlungen vorhanden. Sämtliche Beiträge liegen in HD sowie deutsch
untertitelt vor. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden.
Fazit:
„Am Sonntag bist du tot“ ist keine schwarzhumorige Komödie,
wie sie schon häufig propagiert wurde, denn der Humor steht keineswegs im
Vordergrund, dafür aber die deutlich dramatischen Elemente und Momente, die den
Zuschauer direkt packen und zum Nachdenken anregen. Großes Kino, das auch
schauspielerisch voll überzeugt.
Wertung:
Story: 1-2
Bild: 1-2
Ton: 2
Ausstattung: 3-4
Gesamt 2
Story: 1-2
Bild: 1-2
Ton: 2
Ausstattung: 3-4
Gesamt 2
©
Copyright Bildmaterial, Trailer und Inhaltstext Ascot Elite
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
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