Dienstag, 17. Februar 2015

Review: Teenage Mutant Ninja Turtles (Blu-ray)

Teenage Mutant Ninja Turtles

Die Teenage Mutant Hero Turtles treiben bereits seit den 80ern und 90er Jahren ihr Unwesen in den weltweiten Kinder- und Jugendzimmern. Die 4 tapferen mutierten Ninja Schildkröten erblickten zum ersten Mal 1984 in einem Comic das Licht der Welt. Der künftige Schlachruf „Cowabunga“ wurde ebenfalls bei den Lesern und Zuschauern laut ausgerufen, denn bereits nach kurzer Zeit folgte die erste Zeichentrickserie. Und das mit großem Erfolg. Sogar so groß, dass 3 Spielfilme in die Kinos folgten die zwar recht trashig ausgefallen sind, aber dennoch viele Fans hinzugewann.

Nun erscheint mit „Teenage Mutant Ninja Turtles“ eine weitere Real Verfilmung dieses Stoffes und brauchte bereits im Vorfeld die Fans gegen die Filmemacher auf, denn schließlich plante man aus den Mutanten Schildkröten zunächst als Aliens darzustellen, was dann aber ebenso schnell verworfen wurde wie die Tatsache, dass Shredder als vermeintlicher Colonel Shrader dargestellt werden soll, der aber ebenfalls ein Alien sein soll. Klingt mehr nach gewollt als gekonnt. Doch Michael Bay, der als Produzent fungierte, verwarf diese Idee nach der Reaktion der Fans erfreulicherweise rasch wieder, so dass sich die Geschichte doch eher an den Comics orientiert. Auch wenn das nur bedingt stimmt. Doch dazu später mehr. 

Was ist herausgekommen? Im Grunde erkennt man bei „Teenage Mutant Ninja Turtles“ doch deutlich die Handschrift von Produzent Bay und weniger die von Regisseur Jonathan Liebesman. Stellenweise könnte der Film auch auszugshaft aus „Transformers“ übernommen worden sein. Da würde es kaum wundern, wenn plötzlich ein Autobot um die Ecke kommen würde. Das soll aber im Grunde kaum stören, denn tatsächlich wurden die Turtles sehr gut umgesetzt. Aufgenommen im Motion Capturing Verfahren schauen die Animationen der Fantasiefiguren sehr authentisch und realistisch aus. Zudem hat man ein in sich schlüssiges Konzept in Bezug auf Ursprung und Entwicklung der Figuren geschaffen, die speziell in diesem TMNT Universum durchaus Sinn macht und in sich bis auf minimale Ausnahmen stimmig ist. Tiefgang sollte man aber bei dieser Leinwandadaption nicht erwarten, denn – wie man es bei Bay Produktionen kennt – gibt es hier überwiegend Action, Action, Action sowie einige recht gelungene Gags, die dem Zuschauer häufig ein Lächeln abgewinnen können. Ohnehin ist auffällig, dass die Figuren doch noch ne Ecke düsterer ausgefallen sind, als in den alten bekannten Zeichentrickfilmen. Zur Quelle, auf welcher diese Geschichte basiert, gibt es vieles zu sagen, denn tatsächlich basiert dieser Film auf mehreren [Quellen]. Traurige Nachricht vorweg: Casey Jones, der Kämpfer mit der eishockey Maske ist nicht mit dabei. Dafür hat man aber Karai, eine weibliche japanische Kämpferin an der Seite von Shredder, integriert. Ach ja: aus Burne Thompson wurde letztendlich Bernadette Thompson, gespielt von Whoppie Goldberg. April O`Neal (gespielt von Megan Fox) ist allerdings wie man es von den Anfängen kennt eine Reporterin auf der Jagd nach der nächsten Sensation. Da kommen die Turtles gerade recht, die sich mit dem Foot-Clan, der hier allerdings ebenfalls ein wenig anders dargestellt wurde. Ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber passt gut zur Gesamtstory. 

Ohnehin stehen neben der Rahmengeschichte hauptsächlich die stark inszenierten und choreographierten Kämpfe im Mittelpunkt des Filmes und davon gibt es mehr als genug. Gerade wenn Leonardo (Pete Ploszek), Donatello (Jeremy Howard), Raphael (Alan Ritchson) und Michelangelo (Noel Fisher) auf den Plan treten geht es so richtig zur Sache. Da mangelt es nicht an Originalität oder an Kurzweile. Diese haben sich äußerlich auch etwas geändert, sind größer und kräftiger, aber haben immer noch Flausen im Kopf, was wiederum für guten Humor und somit Abwechslung und Kontrast sorgt.

Produktion:
USA / 2014 - Genre: Abenteuer, Action, Fantasy, Komödien - Altersfreigabe: FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - Spieldauer: 101 Minuten - Veröffentlichung: ab 05.03.2015

Schauspieler:
Abby Elliott, Alan Ritchson, Ami Sheth, Brandon Keener, Danny Woodburn, Jeremy Howard, Johnny Knoxville, Megan Fox, Minae Noji, Noel Fisher, Pete Ploszek, Tony Shalhoub, Whoopi Goldberg, Will Arnett, William Fichtner
Regisseur: Jonathan Liebesman


Bild
Das 2D Bild ist ein echter Hingucker, wobei man häufig deutlich erkennen kann, wie gut wohl ebenso die 3D fassung ausschauen muss. Denn auch so macht sich häufig aufgrund einer sehr guten Schärfe, kräftigen Farben, sowie einem satten, wie bei Bay gewohnt erhöhtem aber ausgewogenem Kontrast.
Wer schon einmal die Blu-ray Umsetzung eines Transformers Filmes gesehen hat, weiß was beim Bild zu erwarten ist, zumindest was den Look anbelangt. Aufgenommen mit digitalen Kameras präsentiert sich die Schärfe mit einer sehr hohen Detailwiedergabe und einer akkuraten Kantenschärfe. Da gibt es bis auf minimale und zumeist vernachlässigbaren weicheren Abschnitten ansonsten nicht zu beanstanden. Die Farben werden durchweg sehr kräftig aber durch den Kontrastboost stellenweise schon etwas unnatürlich wiedergegeben. In dem Zusammenhang erweist sich, wie schon eingangs erwähnt, der Kontrast zwar als erhöht aber ausgewogen. Stellenweise ist eine gute Plastizität erkennbar. Der Schwarzwert könnte ebenfalls nicht kräftiger sein.

Ansichtsverhältnis:
2,40:1 Video-Codec: MPEG-4/AVC 

Ton
Der deutsche Ton kann leider nicht mit der englischen Vorlage mithalten. Die Synchronisation liegt leider nur in Dolby Digital 5.1 vor, während der Original Ton sogar in Dolby Atmos 7.1 (Dolby TrueHD 7.1 kompatibel) auf die Scheibe gepackt wurde. Das Manko an der verlustbehaftet komprimierten Abmischung ist der nicht optimale Dynamikumfang, der im englischen Original doch natürlicher klingt sowie die Basswiedergabe, welche im deutschen Mix doch ein wenig schwach klingt, zumindest im Direktvergleich. Klar, wird dem Subwoofer auch so nicht langweilig, so dass man dennoch viele kräftigeBässe vorgesetzt bekommt. Aber wenn man sich den Film in Englisch anschaut hört und merkt man sogar deutlich den Unterschied. Das soll aber gewiss nicht so klingen, als wäre die deutsche Synchronisation purer Murks, das ist sie gewiss nicht, denn immerhin wird eine denoch gutklassige Qualität erreicht. Obendrein machen die zahlreichen, direktional sehr gut aufgelösten Surroundeffekte einiges wieder wett.

Tonspuren: Deutsch DD 5.1, Englisch Dolby Atmos 7.1, Englisch (Hörfilmfassung) DD 5.1, Französisch DD 5.1, Italienisch DD 5.1, Spanisch DD 5.1, Hindi DD 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Hindi 


Bonusmaterial:
  • Digital Reality (HD; 17:56)
  • In Your Face! The Turtles in 3D (HD; 4:23)
  • It Ain't Easy Being Green (HD; 6:47)
  • Evolutionary Mash-Up (HD; 14:59)
  • Turtle Rock (HD; 5:37)
  • Extended Ending (HD; 0:46)
  • "Shell Shocked" Music Video (HD; 3:27)
  • Making of "Shell Shocked" (HD; 1:31)
Beim Bonusmaterial wird zwar nicht das Nonplusultra geboten, aber bei Hirn aus Film ab Filmen, ist dies ja eher selten der Fall. Dennoch gibt es einige informative Beiträge auf dieser Blu-ray, die komplett in HD sowie deutsch untertitelt vorliegen. Zu sehen gibt es nebem einem Videoclip inkl. Making of sowie einem erweiterten Ende noch insgesamt 5 Featurettes, die sich unterschiedlichen Themen wie etwa der Entwicklung der Turtle Figuren, die technischen Seiten der 3D Aufnahmen, ein Rückblick der Schauspieler, welche Erinerungen sie mit den Turtles verbinden und wie die Dreharbeiten für sie waren. Dazu gibt es noch einen wissenschaftlichen Beitrag zu Schildkröten sowie ei Featurette, in dem Komponist Brian Tyler mit einigen Zuschauern den Score durchspricht. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden. 

Fazit:
„Teenage Mutant Ninja Turtles“ dürfte sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein, zumal auch die Kritiken eher negativ ausgefallen sind. Das dürfte den Produzenten allerdings herzlich egal sein, denn bei einem Budget von 125 Millionen US-Dollar spielte er über 482 Millionen US-Dollar an den Kinokassen wieder ein. Demzufolge kann man da jetzt schon von einer Fortsetzung ausgehen. Abgesehen vom eher flachen Drehbuch gibt es als Gegenleistung eine Menge an guter Gags sowie eine Vielzahl an sehr gut inszenierter Action, die deutlich werden lassen, dass das Budget sehr gut angelegt wurde.

Wertung:
Story: 2-3
Bild: 1-
Ton: 2+
Ausstattung: 3
Gesamt 2


© Bildmaterial & Story Zusammenfassung Paramount
 
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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