Dienstag, 17. Februar 2015

Review: Gone Girl - Das perfekte Opfer (Blu-ray)

Gone Girl - Das perfekte Opfer

David Fincher ist ein Regisseur, dessen Filme immer etwas Besonderes haben. Zum einen sind sie nicht sonderlich einfach nach dem Motto „Hirn aus Film ab“, allerdings zum anderen dennoch immer erfolgreich. Beispiele dafür sind seine Filme wie „Fight Club“, „Sieben“, „Zodiac“, „A Social Network“ oder das Millennium Remake „Verblendung“. Bei „Gone Girl“ ist es im erneut gelungen die Massen zu begeistern und dabei sowohl Kritiker als auch das Publikum zufrieden zu stellen. Alleine 1,2 Millionen Zuschauer in Deutschland, ein weltweites Einspielergebnis von über 367 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 61 Millionen US-Dollar sprechen da Bände. Dazu hohe Bewertungen bei den einschlägigen Film Rating Portalen im Internet. Fincher hat da wohl wieder einmal sich selbst übertroffen. 

Story:
Regisseur David Fincher zeichnet in seinem Thriller GONE GIRL - basierend auf dem weltweiten Bestseller von Gillian Flynn - das Psychogramm einer Ehe auf. Wie gut kennt man den Menschen, den man liebt, wirklich? Diese Frage stellt sich Nick Dunne (Ben Affleck) an seinem fünften Hochzeitstag, dem Tag, an dem seine schöne Frau Amy (Rosamund Pike) spurlos verschwindet. Unter dem Druck der Polizei und des wachsenden Medienspektakels, bröckelt Nicks Darstellung einer glücklichen Ehe. Durch seine Lügen, Täuschungen und sein merkwürdiges Verhalten stellt sich jeder bald dieselbe unheimliche Frage: Hat Nick Dunne seine Frau ermordet?
Tatsächlich ist seine Romanverfilmung von Gillian Flynns Buchvorlage wie zu erwarten herausragend ausgefallen. Es gibt wohl keinen Film von diesem Regisseur, der nicht zu empfehlen ist.

Auch bei „Gone Girl - Das perfekte Opfer“ hat er wieder (fast) alles richtig gemacht. Alleine die Charakterzeichnung der einzelnen Figuren ist in der Hinsicht sehr umfangreich, aber dennoch interessant ausgefallen. Das wird durch die tolle schauspielerische Leistung gerade von Rosamunde Pike zusätzlich unterstützt. Ihre Darstellung als Amy Dunne ist wirklich phänomenal und Oscar-würdig. Da fällt es Ben Affleck („Daredevil“, „Argo“) dagegen schwer, da noch mitzuhalten, auch wenn seine darstellerische Leistung ebenfalls sehr gut ist.

Doch grundsätzlich ist die emotionale Ebene, die ganzen Psychospielchen, welche dem Film eine dichte, fast schon bedrückende Atmosphäre verleihen, phänomenal umgesetzt worden. Dem ein oder anderen geht das dann vielleicht doch etwas zu weit und auch das Finale polarisiert vielleicht, aber das mindert den Unterhaltungswert keineswegs.

Die Spannung ist wirklich sehr hoch, wobei der Spannungsaufbau ebenfalls sehr ausgewogen erfolgt. Fincher überrascht den Zuschauer dabei mit einigen unvorhersehbaren Wendungen, die nicht nur die Erwartungen des Publikums durchkreuzen, sondern dadurch auch durch Originalität glänzen dürfen. Da geht es letztendlich nicht nur darum, wer ist nun der Täter, sondern auch wer ist das Opfer und welche Beweggründe die Tat herbeiführen. Ein stupider 08/15 Plot schaut definitiv anders aus. Und dabei ist „Gone Girl“ mehr als nur ein Krimi Thriller, bei dem es um Katz und Maus geht, sondern auch um eine Charakterstudie einer Ehe und in welche Richtungen sich diese entwickelt. Wieder einmal großes Kino von David Fincher, der für gute Unterhaltung sorgt. 

Das Bild:
Das Bild dieser aktuellen Produktion ist bis auf minimale Ausnahmen wirklich hervorragend ausgefallen. Das Bild erreicht fast durchweg Referenzwerte. Wären da nicht vereinzelte Ausnahmen in denen Details leicht verloren gehen, würde der Höchstnote nichts im Wege stehen. Abgesehen davon eignet sich dieser Film hervorragend zu Vorführungszwecke, welche Vorzüge das Full-HD Medium bietet. Die Farben sind zwar Stilmittelbedingt recht trist ausgefallen, was aber eine stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt. Dennoch sind die Farben im Rahmen dessen recht natürlich ausgefallen. Der Kontrast erweist sich dabei als sehr ausgewogen. Dadurch ist auch häufig eine sehr gute Plastizität erkennbar. Der Schwarzwert bietet ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung. Darüber hinaus sind auch keinerlei Kompressionsspuren erkennbar gewesen.

Der Ton:
Der deutsche Ton liegt in DTS 5.1 vor, während dem englischen Original sogar eine verlustfrei komprimierte DTS HD Master Audio 7.1 Spur spendiert wurde. Wer nun denkt, dass dies genrebedingt keinen Unterschied machen würde irrt, denn tatsächlich werden die Surroundkanäle doch recht häufig in Anspruch genommen. Dennoch hinterlässt auch die Abmischung der Synchronisation einen wirklich guten Eindruck. Die Balance ist dabei zwar recht ausgewogen, lässt aber nichtsdestotrotz erkennen, dass die Dialoge betont wurden. Der Subwoofer wird hingegen bevorzugt beim Score von Trent Reznor und Atticus Ross beansprucht, so dass dieser in den entsprechenden Szenen einige kräftige Bässe aus seiner Membran zaubern darf.
 
Tonspuren: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS HD Master Audio 7.1, Französisch DTS 5.1 

Ausstattung:
Das Bonusmaterial ist leider das Manko dieser Veröffentlichung, denn abgesehen von einem Audiokommentar ist ansonsten kein weiteres Film bezogenes Feature enthalten. Schade, denn gerade einige Interviews, ein Making of oder gar entfernte oder erweitere Szenen wären sicherlich interessant gewesen.

Fazit:
Wer mal wieder einen schön spannenden und intelligenten Krimi Thriller sehen möchte, sollte zwingend „Gone Girl“ auf seinem Zettel stehen haben. Regisseur David Fincher beweist aber mal, dass er in diesem Genre die Speerspitze anführt und von seinem Vorbild Hitchcock nicht mehr allzu weit entfernt ist. Genrefans können blind zugreifen.

Wertung:
Story: 1-2
Bild: 1-
Ton. 2+

Ausstattung: 5
Gesamt 2- 


  © Bildmaterial, Trailer & Story Zusammenfassung 20th Century Fox

Testgeräte

TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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