Samstag, 21. Februar 2015

Review: Annabelle (Blu-ray)

Annabelle

 Story:
John Form hat das perfekte Geschenk für seine schwangere Frau Mia gefunden eine schöne, seltene Puppe im Vintage-Stil, bekleidet mit einem schneeweißen Hochzeitskleid. Aber Mias Freude an Annabelle hält nicht lange an. In einer schrecklichen Nacht dringen Mitglieder eines satanischen Kultes in ihr Haus ein und greifen das Paar an. Terror und Blutspritzer sind nicht das einzige, das sie zurücklassen. Die Satanisten beschwören ein Wesen, das so viel bösartiger ist als alles, was sie selbst tun und das sich ein teuflisches Medium sucht - Annabelle.

Okkultismus bezogene Filme haben seit geraumer Zeit Dank solcher Filme wie „Insidious“ oder „Conjuring – Die Heimsuchung“ wieder Hochkonjunktur, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent James Wan sei Dank. Gerade aufgrund des verdientermaßen sehr großen Erfolges von „Conjuring – Die Heimsuchung“ wurde auch gleich ein ganzes Franchise mit entsprechenden Fortsetzungen und Spin offs geplant. Mit „Annabelle“, die man übrigens in dem Erfolgs Horrorfilm kurz sehen konnte, folgt nun der erste Teil der Seitenstranggeschichte um die Warrens. Auch bei diesem Film basiert die Story auf einer wahren Geschichte, die sich in den 70er Jahren zugetragen haben soll, dort aber mit einer Raggedy Ann Stoffpuppe, die in der Leinwandadaption einer Porzellan Puppe weichen musste (die alleine schon grauslig ausschaut und kleinen Kindern das Fürchten lehren dürfte). Aber auch die Story wurde ordentlich aufgepimpt, denn eine Puppe, die mal einen Arm oder ein Bein überschlägt und mal in ´nem anderen Raum auftaucht fesselt keine Millionen von Zuschauer in die Kinosessel. Also nahm sich Drehbuchautor Gary Dauberman dem Thema an und involviert eine geheimnisvolle Sekte und lässt die besessene Puppe dämonischer erscheinen. Unterm Strich eine gute Momentaufnahme aus der damaligen Zeit, in der die Okkultismus Szene einen Boom erfahren hatte, wobei auch Bezüge zu einzelnen Ereignissen hergestellt werden. Doch das sind nicht die einzigen Anspielungen, denn die Rollennahmen der schwangeren Mia und deren Ehemann John wurden nicht umsonst gewählt, sondern spielen offensichtlich auf Mia Farrow und John Cassavetes aus „Rosemary's Baby“ an. 

Zu gegebenem Zeitpunkt erfüllt das auch voll seinen Zweck. Doch Regisseur John R. Leonetti braucht zunächst sehr lange um die Story so richtig ins Laufen zu bringen. Da kann es dann doch schon mal hier und da etwas langweilig werden. Die Charakterzeichnung erweist sich da allerdings ebenfalls als recht begrenzt, zumal der Zuschauer zu den Figuren Mia (Annabelle Wallis) und John (Ward Horton) nur schwer eine emotionale Beziehung aufbauen kann. Ohnehin ist die Darstellung der beiden eher unbekannten Schauspieler Wallis und Horton recht steif und schauspielerischen Fähigkeiten doch eher begrenzt, so dass Tony Amendola, Tree O'Toole, Joseph Bishara (ja, den hab ich bewusst gewählt) und Alfre Woodard mit ihren Darbietungen die Kohle aus dem Feuer holen müssen. Wären da nicht 1, 2 gut platzierte Schockmomente (Stichwort: Higgins) würde die erste Hälfte komplett ereignislos erfolgen. Immerhin wird das Publikum dadurch recht früh wachgerüttelt. 


Ab da wird das Gaspedal aber richtig durchgedrückt und von Minute zu Minute steigert sich die Spannung und auch der Gruselfaktor. Danach wird so manch ein Zuschauer sich nicht mehr so schnell in den Keller trauen. Gerade zum Schluss hin wird die Atmosphäre immer bedrückender und düsterer, so dass auch der Film dadurch deutlich an Qualität gewinnt. Zurück bleibt ein anständiger Horrorfilm, der leider doch recht lange braucht um Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, aber immerhin mit der letzten Hälfte zu begeistern weiß und somit auch Horrorfans zufriedenstellt. 

Bild
Das Bild zu diesem okkulten Horrorfilm schaut wirklich fabelhaft aus und das ist auch schon das Problem und nicht die stellenweise etwas weicheren Abschnitte und die vereinzelten, aber seltenen Durchzeichnungsprobleme in dunklen Abschnitten. Denn bei einem Film der in den 60er / 70er Jahren spielt reicht es nicht, dass die Farben ein wenig entsättigt werden und einen leichten Sepia Touch bekommen (bei – nebenbei bemerkt – ausgewogenem kontrast und sattem Schwarzwert. Da braucht es Filmkorn, am besten sogar noch 16mm. Wie schön atmosphärisch das ausschaut sieht man ja schließlich bei „The Walking Dead“. Stattdessen hat man es bevorzugt, den Film mit digitalen Kameras aufzunehmen, so dass ein astrein scharfes und glattes Bild entsteht. Wahren Cineasten bricht dabei zwar das Herz, (ok, ich übertreibe jetzt), doch der Masse wird es sicherlich gefallen. 

Ton
Auch wenn der deutsche Ton lediglich in Dolby Digital (Bitrate: 640 kbps) vorliegt, muss sich der nicht verstecken. Die Abmischung der Synchronisation punktet dabei mit einer aktiven Surroundkulisse, die sowohl harmlosere Hintergrundgeräusche und einem atmosphärische Score, aber auch mit geschickt und bewusst gesetzten Klangeffekte als zusätzliches Schockelement sehr gut wiedergibt. Der Subwoofer zeigt sich da insgesamt eher etwas zurückhaltend, hat aber doch eine Handvoll Momente, in der er kräftige Bässe aus seiner Membran entlockt. Die Dynamik ist wirklich gut und bietet einen guten Umfang. Die Balance ist minimal dialog-betont, lässt aber die Hintergrundgeräusche sowie den Score dennoch klar heraushören. 


Ausstattung:
  • Der Fluch von Annabelle (5:31 Min.)
  • Blutige Tränen der Besessenheit (5:32 Min.)
  • Die Puppen des Teufels (4:04 Min.)
  • Ein dämonischer Prozess (4:59 Min.)
  • 8 geschnittene Szenen (20:35 Min.)
Beim Bonusmaterial finden sich neben insgesamt 8 geschnittenen Szenen einige interessante Featurettes, die sich mit den Dreharbeiten und dem wahren Phänomen rund um die Ereignisse der Warrens und der Puppe befassen. Sämtliche Beiträge liegen dabei komplett in HD sowie deutsch untertitelt vor.

Fazit:
Nach der Vorlage „Conjuring – Die Heimsuchung“ schafft es das Spin off „Annabelle“ leider nicht ganz in die übermächtig großen Fußstapfen zu treten. Immerhin gibt John R. Leonetti ab der Hälfe des Films endlich Gas und schafft es noch verloren gegangenen Boden wieder wett zu machen. Davon mehr zu Beginn des Films sowie sympathischere Schauspieler und der Film wäre ein Hot geworden, was die Massen dennoch nicht davon abgehalten hat die Kinos zu stürmen. Bei einem Budget von 6,5 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit über 255 Millionen US-Dollar wieder ein. Weniger hartgesottene Horrorfilmgucker werden sich bei „Annabelle“ dennoch bis ins Mark gruseln und dürfen deswegen gerne ein Auge riskieren. 



Wertung:
Story: 3+
Bild: 1-2
Ton: 2+
Ausstattung: 4+
Gesamt 3

© Bildmaterial, Trailer & Story Zusammenfassung Warner
 
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1

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